Die Corona Pandemie und das globale Klima

Blog vom 10.September 2020
Äthiopien ist seit langem harten Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt, die sich in vielerlei Hinsicht auf das Leben der Menschen auswirken.
Äthiopien ist seit langem harten Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt, die sich in vielerlei Hinsicht auf das Leben der Menschen auswirken. So wie auf das Leben von Marco und ihrem Baby Amaal (Namen geändert). (c) Kieran Doherty / Oxfam

Rettet das Corona-Virus das globale Klima?

Mehr Zeit Zuhause, weniger Verkehr auf den Straßen, kaum Flüge und vermehrte Produktionsstillstände: Die vom Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöste Pandemie bremste uns wochenlang, zum Teil noch immer, aus – und damit auch unseren CO2-Ausstoß. Warum also mit einem Klimaretter-Kit, jungen Bäumen oder einem Fair-Fashion-Geschenk Freude bereiten?

Anfang April beschlossen weltweit viele Länder weitgreifende Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Läden mussten schließen, Mitarbeiter*innen wurden ins Homeoffice geschickt, zum Teil kam die Wirtschaft fast gänzlich zum Stillstehen. Innerhalb dieser Wochen lag der weltweite CO2 Ausstoß um rund 17 Prozent unter dem des Vorjahres (Quelle: Global Carbon Project, Leitung R. Jackson). Die Emissionen sanken damit auf den Stand des Jahres 2006. Untersucht wurden insgesamt 69 Länder, die zusammen für 97 Prozent der globalen Kohlenstoffdioxid-Emissionen verantwortlich sind. Die Studie fand heraus, dass die CO2 Reduktion vor allem dadurch stattfand, dass deutlich weniger Straßen- und Schienenfahrzeuge unterwegs waren, Industrie und Kraftwerke zurückgefahren wurden und der Luftverkehr größtenteils stillstand.

There is no planet B!
Treibhausgase

Zum einen Teil wird davon ausgegangen, dass ein geringerer Pkw- und Schienen-Verkehr auf den Straßen, sowie eine gesunkene Industrieproduktion zu weniger Emissionen führen. Gleichzeitig wird aber mehr Strom in den Privathaushalten verbraucht, z.B. für das Arbeiten im Homeoffice. Zudem verbrauchen Rechenzentren, ohne die wir das Internet nicht benutzen können, enorm viel Strom. Entscheidend ist aber, wie dieser verbrauchte Strom erzeugt wurde - aus nachhaltigen Energien, oder in Kohlekraftwerken? Auch führte der vorübergehende niedrige Ölpreis zwischen März und Mai zu einem höheren Absatz an Mineralöl.

Luftqualität

Neben den Emissionen welche vom Verkehr, der Industrie und bei der Energiegewinnung erzeugt werden, muss bei der Beurteilung der Luftqualität auch der Einfluss der Meteorologie mit einbezogen werden. Kräftige Winde begünstigen, dass die Schadstoffe sich schnell verteilen. Bewegt die Luft sich eher wenig und austauscharm, reichern sich die Schadstoffe in der Luft an. Kurzum: Die Schlussfolgerung, Corona würde unser Klima retten, ist somit zu weit gegriffen. Die Daten der Messstationen lassen sich erst über einen längeren Zeitraum sinnvoll auswerten. Aktuelle Berichte mehrerer UN Organisationen zeigen jedoch jetzt schon, dass die Pandemie praktisch keine Auswirkungen auf den Klimawandel hat.

Shalima mit ihrer NähmaschineShalima Khatun hat nach dem Zyklon Aila alles verloren. Sie ist eine der Teilnehmer*innen des Oxfam REE-CALL Programms, welches sich speziell für von Katastrophen und Klimawandel bedrohte Menschen in Bangladesch einsetzt. ©Abir Abdullah/OxfamAUS

Die Klimakonferenzen der Vereinten Nationen sind eine wichtige Errungenschaft. Aufgrund der Pandemie wurde die für dieses Jahr in Glasgow geplante Klimakonferenz abgesagt und auf 2021 verschoben. Generell finden in 2020 gar keine Klimakonferenzen statt, was in Anbetracht des trotzdem fortschreitenden Klimawandels äußerst kritisch zu bewerten ist.

Aufgrund des zunehmenden Verkehrsaufkommens, vieler Retouren, schlechten Arbeitsbedingungen, der Vernichtung von Rücksendungen und zusätzlichem Verpackungsmüll steht Online-Shopping schon länger, in der Kritik. In Zeiten der Corona Pandemie hat vor allem der Online-Handel stark zugenommen. Das hat wiederum negative Auswirkungen auf unser Klima.

In den Privathaushalten ist der Müll um rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr angestiegen. Das Problem dabei ist, dass nur ein kleiner Teil der Kunststoffe aus deutschen Haushalten wirklich recycelt wird. Was vor dem globalen Corona-Virus der "to-go" Kaffeebecher war, ist jetzt der Mundschutz. Viele Menschen verwenden keinen wiederverwendbaren Mundschutz, sondern günstige Kunstfaser-Produkte, die anschließend in den Müll wandern bzw. sich am Straßenrand sammeln.

Auf der einen Seite wird zwar privat weniger geflogen und mehr Fahrrad gefahren, auf der anderen Seite jedoch meiden viele Menschen öffentliche Verkehrsmittel und steigen stattdessen wieder auf das private Auto um. Auch das wirkt sich negativ auf das globale Klima aus.

Was kannst Du tun? Eigentlich ist das ganz einfach - hol dir eine wiederverwendbare Maske (z.B. aus Baumwolle), schwing dich auf Deinen Drahtesel und reduziere Online-Shopping. Um privaten Verpackungsmüll zu reduzieren, kannst Du z.B. beim Markt um die Ecke lokal einkaufen gehen oder dich bei einer SoLaWi (solidarische Landwirtschaft) einbringen.

Langfristige Folgen von Corona auf das globale Klima

Oxfam untersucht, wie sich der Klimawandel auf eine Bäuer*innengemeinde im Norden Ghanas auswirktOxfam untersucht, wie sich der Klimawandel auf eine Bäuer*innengemeinde im Norden Ghanas auswirkt. ©Nani Kofi Acquah

Unser irdisches Klimasystem ist sehr träge. Das heißt, dass einmal ausgestoßene Treibhausgase in der Atmosphäre nur sehr langsam abgebaut werden. Aktuell werden viele Corona Einschränkungen wieder aufgehoben und es scheint, als ob wir einfach weitermachen wie vor der Pandemie. In diesem Fall ist kein signifikanter Effekt auf das Klima zu erwarten. Denn ein kurzer Einbruch in den CO2-Emissionen, wie wir ihn in den Wochen nach April erlebt haben, wird den Klimawandel unverändert weitergehen lassen. Um einen positiven Effekt zu erzeugen, müssten wir die Ausstöße sehr viel stärker und dauerhaft reduzieren als bisher. Eine langfristige Verbesserung kann nur durch gezielte Klima- und Umweltpolitik erreicht werden, welche Produktions- und Infrastrukturen, sowie Konsum- und Mobilitätsmuster nachhaltig und dauerhaft verändert.

Mit OxfamUnverpackt dem Klima helfen

Saucoole Geschenke, die Gutes tun!Oxfam setzt sich bereits seit vielen Jahren genau dafür ein. Von der Bundesregierung und auf den internationalen Klimagipfeln fordern wir eine zukunftsfähige und gerechte Klimapolitik. Denn die weltweiten Treibhausgase müssen unbedingt zurückgehen. Oxfam unterstützt armen Länder im Kampf gegen die Klimakrise dabei, von den reichen Ländern ausreichend und fair bei einer klimakompatiblen Entwicklung eingebunden zu werden. Mach deinem Ärger Luft und nimm Einfluss auf aktuelle Klimaentwicklungen indem Du z.B. unser Klimaretter-Kit verschenkst. Denn die Luft wird immer dünner! Ein Geschenk, das Aufatmen lässt.

Die Auswirkungen des Klimawandels, übernutzte Böden und schlechtes Saatgut führen zu immer weniger Erträgen. Eine Entwicklung, der Oxfam unter anderem mit Hilfe von Baumpflanzungen entgegenwirken will. Jetzt 10, 25 oder 50 junge Bäume shoppen und Gutes tun!

Last but not least...

…präsentieren wir euch zu diesem Anlass gleich unser neustes Geschenk für FAIRshionistas. Modetrends kommen und gehen, doch dieser Trend wird bleiben: faire Bezahlung für diejenigen, die unsere Kleidung herstellen. Denn oft reicht der Lohn der Textilarbeiter*innen nicht, um Hunger und Armut zu überwinden. Damit Fashion fair wird, setzen wir uns für gerechte, existenzsichernde Löhne in der Textilindustrie ein.

Mit einem Fair Fashion Geschenk von OxfamUnverpackt unterstützt du Menschen, die in Armut leben.Ein Klimaretter-Kit von OxfamUnverpackt unterstützt Menschen, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind.Junge Bäume von OxfamUnverpackt sind die grüne Lunge, die uns alle aufatmen lässt. Jetzt verschenken!

 

 

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Kommentare

Echt toller Blog! Ich unterstütze Oxfam schon seit Jahren und bin auch großer Fan von OxfamUnverpackt. Super, dass ihr euch auch für Themen wie Klimagerechtigkeit einsetzt. Es vergessen viele, dass das auch eine Sache ist, die vor allem die trifft, die es nicht ändern können.

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